Tradition ist für uns mehr als das Verehren der Asche der Vergangenheit. Tradition ist für uns eine Kraft, das Feuer am Lodern zu halten.
Die Wiederbelebung des Schützenwesens in Burkhardtsdorf.
Wir sind Sportschützen und schießen nur auf Scheiben und beabsichtigen dies auch weiterhin zu tun.
Wir schießen weder auf Tiere noch auf Menschen, sondern erfreuen uns an der Freisetzung der geballten Energie und der Beherrschung des eigenen Körpers sowie der Schulung des Auges.
Gleichzeitig fühlen wir uns den humanistischen Gedanken des Schützenwesens im Allgemeinen und denen unserer erzgebirgischen Heimat im Besonderen verpflichtet.
Die DDR-Zeit
In den "stabilen Jahren" der DDR-Zeit wurde vorwiegend über die "Gesellschaft für Sport und Technik" (GST) der Schießsport ermöglicht, natürlich mit dem Hintergedanken einer vormilitärischen Ausbildung der Jugend. In der damaligen Zeit war es aber auch eine tragende Säule für den beginnenden Biathlon-Boom, der bis heute anhält. Die Traditionen des Schützenwesens waren dagegen prinzipiell unerwünscht, da zu allen Zeiten die jeweils Herrschenden mit Argwohn auf den "privaten" Waffenbesitz geschaut hatten und haben sowie ihn stets auf ein Mindestmaß beschränken wollten.
Es wird immer wieder erzählt, dass in Burkhardtsdorf in den 1980-er Jahren ein Schützenfest stattgefunden habe. Leider ist uns darüber nichts weiter bekannt, deshalb würden wir es sehr schätzen, wenn wir konkrete Informationen dazu erhalten könnten.
Die Nachkriegszeit
Durch die Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges haben die Herrschenden und nicht zuletzt auch die einfachen Bürger des Landes eine natürliche Abneigung vor Waffen aller Art. Die Parole "Wer jemals wieder eine Waffe angreift, dem sollen seine Hände abfallen" wirkt noch heute bei vielen von uns nach und hat bestimmt auch einen Hintergedanken.
Es soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass nicht die Waffe tötet, sondern der Mensch, der sie gebraucht!
Die persönlichen Eindrücke und Erfahrungen sind ein wichtiger Teil unseres Lebens und niemand hat das Recht, dies einfach zu ignorieren, aber ein Respektieren aller sachlichen Ansichten macht das Zusammenleben einfacher.
Der 2. Weltkrieg
Leider wurde in dieser Zeit das "Schießen" zu einer "Tätigkeit", die zu den verbrecherischsten Ergeignissen der deutschen Geschichte führte. Sie müssen hier nicht näher beschrieben werden, da gerade wir noch heute die Nachwirkungen zu spüren bekommen.
Das Vereinsleben kam mit dem Kriegsausbruch zum vollständigen Erliegen. Ob der Verein am 1.9.1939 oder erst nach der Kapitulation 1945 endgültig verboten wurde ist uns nicht bekannt. Gleichwohl wurde mit der Demilitarisierung Deutschlands, im Osten galt das Kontrollratsgesetz 43, vom 20. Dezember 1946, das verbliebene Vereinseigentum eingezogen und die Waffen, die Munition, die Unformen und sogar die Orden aus Privathand konfisziert.
Beim Luftangriff am Abend des 14. Februar 1945, bei dem unter anderem der Gasthof "Auenberg" (das damalige Vereinsheim) komplett ausbrannte, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit zumindest die Vereinsfahne mit verbrannt. Unmittelbar nach dem Krieg wurde die Ruine des Gasthofes durch die Kameraden der Freiwillige Feuerwehr abgerissen, ohne dass dabei noch Vereinseigentum geborgen werden konnte und es viellicht auch niemand nach den schrecklichen Erlebnissen wollte.
Der Schießstand am Garten des Gasthofes wurde stillgelegt. Der Schützenstand stand noch bis ca. 2004 und diente unter anderem den Brieftaubenzüchtern und später der Dachdeckerfirma Brich als Lager, bis diese dann den Abriss veranlasste und dort ihr Bürogebäude errichtete.